Cannabis wird seit Jahrhunderten als Heilpflanze genützt, da ihr eine entzündungshemmende Wirkung zugeschrieben wird. Seit einigen Jahren ist bekannt, dass nicht nur die beiden bekannten Cannabinoide THC und CBD für diese Wirkungen verantwortlich sind. Eine entscheidende Rolle spielt auch eine Verbindung, die wir in Spuren sogar täglich über die pflanzliche Nahrung aufnehmen können - die Rede ist von BCP (β-Caryophyllen)
Andere Molekülstruktur
In der Hanfpflanze finden sich mehr als 450 verschiedene Substanzen. Lediglich THC und seine Vorstufen sind für die Rauschwirkung von Marihuana und Haschisch verantwortlich. Cannabinoide wie das psychoaktive THC und das nicht psychoaktive CBD aktivieren im Körper die beiden Rezeptoren CB1 und CB2. Während die CB1-Rezeptoren im Zentralnervensystem arbeiten, spielen CB2-Rezeptoren im Gewebe eine entscheidende Rolle bei der Unterdrückung von Entzündungen. Wird der Rezeptor aktiviert, schüttet die Zelle weniger entzündungsfördernde Signalstoffe, sogenannte Zytokine, aus.
Im Jahr 2008 entdeckten Wissenschaftler schließlich, dass die Substanz beta-Caryophyllen, welche rund 15 Prozent des ätherischen Öls der Cannabispflanze ausmacht, selektiv den CB2-Rezeptor aktiviert. Deshalb löst die Substanz auch keine Rauschwirkung aus.
Bemerkenswert ist, dass beta-Caryophyllen eine gänzlich andere Molekülstruktur besitzt als die klassischen Cannabinoide. Dies ist vermutlich der Grund, warum es von den Forschern lange Zeit in Bezug auf dessen Beteiligung an der Funktion des Endocannabinoidsystems untentdeckt blieb.
Die Wissenschaftler konnten den Nachweis, dass beta-Caryophyllen an den CB2-Rezeptor bindet, nicht nur in vitro erbringen. Auch auch im Tierversuch konnte die Funktion nachgewiesen werden. Sie behandelten Mäuse, die unter einer entzündlichen Schwellung an den Pfoten litten, mit oral verabreichten Dosen der Substanz. Dabei zeigte sich, dass bei bis zu 70 Prozent der Tiere die Schwellung zurückging, selbst bei tiefen Dosen. Bei Mäusen, bei denen das Gen für den CB2-Rezeptor fehlte, zeigte die Substanz jedoch keine Wirkung.
Nicht nur in der Cannabispflanze enthalten
So erfreulich diese Ergebnisse für die Forschung und für die Verwendung im Sport auch sind, so stellen sich auch einige Schwierigkeiten in den Weg. Auch wenn BCP im Nutzhanf eine Konzentration von etwa 15 Prozent hat, es bleibt ein Problem. Durch den Aktivierungsprozess von CBD (Decarboxylierung), werden ein Großteil der Terpene, zu denen BCP zählt, zerstört. Doch der Umwandlungsprozess von CBDa zu CBD ist notwendig, um die Wirkung von CBD überhaupt erst zu erreichen.
Dies ist auch der Grund, warum das von CANNASPORT® entwickelte cbd2c system ein Zwei-Komponenten-Produkt ist. Der enthaltene Endocan ECS-Booster liefert kleine Mengen dieser Terpene und endocannabinoidfördernden Pflanzenstoffe, die aus anderen Pflanzen gewonnen wurde. BCP befindet sich zB in Gewürzpflanzen wie Oregano, Basilikum, Zimt und schwarzem Pfeffer.
Die mit Abstand höchste Konzentration von BCP findet sich übrigens im Harz eines Amazonas-Baums, des so genannten Copaiba-Baumes. Dieses ölige Harz liefert bis zu 50 Prozent des wertvollen CB2-Cannabinoids und damit mehr als drei Mal so viel wie die Hanfpflanze. CANNASPORT® beschäftigt sich bereits seit geraumer Zeit mit diesem Thema und testet laufend die unterschiedlichsten Quellen und Zusammensetzungen. Im Laufe des Jahres 2019 werden die ersten Produkte dazu marktreif.
Studien:
J. Gertsch, et. al., Beta-caryophyllene is a dietary cannabinoid
PNAS 2008. DOI: 10.1073/pnas.0803601105 Link
Jürg Gertsch,Br J Pharmacol. 2010 Jun; 160(3): 523–529.Phytocannabinoids beyond the Cannabis plant – do they exist? Link
Francisco Bruno Teixeira, et.al. Copaiba oil-resin (Copaifera reticulata Ducke) modulates the inflammation in a model of injury to rats’ tongues, BMC Complement Altern Med. 2017; Link