Gerade im Sport kommt es oft zum leidigen Missbrauch synthetischer Schmerzmittel. Es ist ein gefährliches Spiel mit dem eigenen Körper, das nicht nur mittel- bis langfristig großen Schaden anrichten kann.
Laut einem Bericht der Deutschen Schmerzgesellschaft nahmen bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 60 Prozent (!) der Spieler während des Turniers Schmerzmittel. Vier von 10 Top-Spielern schluckten diese gar vor jedem Spiel.
Studien zufolge ist der Medikamentenmissbrauch allerdings nicht nur auf Wettkämpfe beschränkt, er gehört auch bei vielen Ausdauersportarten offenbar zur täglichen Trainingsroutine. Im Irrglauben, durch die Einnahme synthetischer Schmerzmittel härter und länger trainieren zu können. Dies ist aber nicht der Fall, ganz im Gegenteil: verschiedene Studien haben gezeigt, dass die gefühlten Schmerzen bei intensiver Belastung unter Ibuprofen und Co. genauso stark ausfielen wie ohne Schmerzmittel. Und auch der Muskelkater nach einem Wettkampf wird von beiden Gruppen als ähnlich stark empfunden. Es bringt also keinen nachweislichen Nutzen, Schmerzmittel vor und während des Sports einzunehmen, ganz im Gegenteil gefährdet man damit sogar seine Gesundheit beträchtlich. Beispielhaft führen wir hier eine Befragung von 4.000 Teilnehmern eines großen deutschen Städtemarathons an, die ein erschreckendes Ergebnis brachte:
- Die Hälfte der Teilnehmer nahm bereits vor dem Start Schmerzmittel
- erfahrene Marathonläufer verwendeten diese häufiger
- Die Verwendung von Schmerzmitteln verhinderte nicht das Auftreten von Muskelkrämpfen während und vor dem Marathon
- Die Abbruchrate aufgrund von Darmkrämpfen war signifikant höher
- Herz-Kreislaufprobleme, Magenbeschwerden und Nierenschäden waren bis zu 8 Mal häufiger als bei Nichteinnahme von künstlichen Schmerzmitteln
- Darmkrämpfe und Blutungen tragen 7 Mal häufiger auf
- Blutiger Urin trat ausschließlich nach dem Konsum künstlicher Schmerzmittel auf
Von den Teilnehmern, die Schmerzmittel nahmen, wurden insgesamt neun Personen stationär im Krankenhaus aufgenommen.
- Drei Teilnehmer aufgrund temporären Nierenversagens (nach Ibuprofen-Einnahme)
- Vier Teilnehmer wurden aufgrund von Darmblutungen aufgenommen (nach ASS/"Aspirin"-Einnahme)
- Zwei Teilnehmer wurden aufgrund von Herzinfarkten aufgenommen (nach ASS/"Aspirin"-Einnahme)
Doch was unterscheidet CBD von diesen synthetischen Schmerzmitteln?
Diesen Punkt müssen wir äußerst vorsichtig beginnen, da wir nicht den Eindruck erwecken wollen, eine Unterdrückung des Schmerzes, der im Grunde ja auch ein Warnsignal des Körpers ist, vor dem Sport für Gut heißen zu dürfen.
Doch wenn man sich näher mit der Studienlage rund um Cannabidiol (CBD) beschäftigt, dann weiß man, warum CBD für Sportler eine sehr gute und auch sinnvolle Alternative sein kann.
CBD kann schmerzlindernd wirken. Doch dies ist nicht der Grund, warum der Einsatz von CBD im Sport Sinn macht. Sollte ein Sportler aufgrund der rein analgetischen Wirkung CBD vor dem Sport einnehmen wollen, müssen wir enttäuschen bzw. davon abraten. Um wirklich schmerzstillend (Betäubung des Schmerzes) zu wirken, benötigt man CBD im Bereich der Makrodosierung (näheres dazu in unserem Blog "Dosierung von CBD"). Das bedeutet eine Einnahme von mindestens 50mg pro Tag, im Normalfall sogar deutlich mehr. Diese Dosierungen werden für Schmerzpatienten und chronisch schwer erkrankte Menschen benötigt, wo sie ihre absolute Berechtigung haben. Bei mehrtägiger Einnahme wird sich hier eine effektiv schmerzdämpfende Wirkung einstellen, allerdings auch mit den bekannten Nebeneffekten, die CBD in zu hoher Dosierung hat: Müdigkeit, Schläfrigkeit - eben genau das, was man vor dem Sport nicht benötigt.
Warum hilft CBD dennoch vor dem Sport?
Entscheidend dafür ist die krampflösende Eigenschaft von Cannabidiol. Das macht diese natürliche Substanz für Sportler so interessant. Im Gegensatz zu synthetischen Schmerzmitteln wirkt es in geringer Dosierung (bis 20mg) nicht schmerzbetäubend, mit Ausnahme von Muskelschmerzen. Belastungsindizierte Muskelschmerzen kommen oft aufgrund von mechanischen Überlastungen und Blockaden während des Sports. Eine Unterversorgung mit Nährstoffen und Sauerstoff ist so die Folge und der Muskel "übersäuert" und beginnt zu schmerzen.
Sportler berichten von einer wesentlich höheren Belastbarkeit der Muskulatur während der Belastung und von kürzerer Erholungszeit. Nebenwirkungen wie die oben beschriebenen konnten in unserer mittlerweile intensiven mehrjährigen Arbeit mit Hochleistungssportlern bisher noch keine festgestellt werden.
Eine stetig wachsende Zahl an Profisportlern vertraut zunehmend auf den natürlichen Weg und hat in CBD eine vernünftige Alternative zu Schmerzmitteln gefunden.
Dennoch gilt auch bei der Einnahme von CBD, dies mit Bedacht zu machen. Je nach Sportart kann eine dauerhaft zu hohe Belastung ebenfalls Nachteile haben. So haben wir zum Beispiel bei Radsportlern, die Cannabidiol über mehrere Monate systematisch in Hochleistungsphasen verwendeten, keinerlei Probleme mit muskulären Überlastungen vermelden können. Anders kann dies bei Sportarten wie zum Beispiel dem Laufen aussehen, wo falsche Bewegungsmuster und eine drastisch erhöhte Trainingsintensität trotzdem zu muskulären Problemen und Überlastungen führen können.
Ein letzter, aber mit Sicherheit nicht unwesentlicher Vorteil von CBD ist zudem noch seine knochen- und bindegewebsfördernde Eigenschaft. So zeigten im Jahr 2015 gleich zwei wissenschaftliche Veröffentlichungen, dass die CBD-Behandlung den Serumspiegel von Osteocalcin erhöht und somit die Knochendichte und Knochenkompressionsfähigkeit. Das lässt darauf schließen, dass die Gefahr von Ermüdungsbrüchen, die häufig bei Langstreckenläufern auftreten können, durch die Einnahmen von CBD verringert werden könnte.